Franz Liszt, "Mazeppa" aus "Etudes d'exécution
transcendante", Beginn
Mit einer ganzen Kette von verminderten Septakkorden leitet Franz Liszt seine große d-Moll-Konzertetüde "Mazeppa" ein. Dabei werden die zugrunde liegenden Hauptfunktionen einer zweifachen umgekehrten Kadenz (also t-D-s-t-D-s-t) einfach durch vorgeschaltete zwischendominantische Dvs ersetzt. Da aber keiner dieser Dvs aufgelöst wird, bleibt das tonale Zentrum beim Hören lange Zeit unklar. Erst durch die tiefalterierte Quint mit anschließendem Vorhaltquartsextakkord (letzter Akkord in der ersten Zeile sowie Beginn der zweiten Zeile des Beispiels) wird die tonale Richtung eindeutig festgelegt. Durch diesen Kunstgriff unterstreicht Liszt noch die natürliche harmonische Mehrdeutigkeit der verminderten Septakkorde.
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